Noldes Farbstrom und die Brücke

Von Lavinia Hudson

Erstmalig zeigt das Museum der bildenden Künste Leipzig »Emil Nolde und die Brücke«. Leider dauerte die Zusammenarbeit zwischen Nolde und den Künstlern der »Brücke« nur zwanzig Monate (Frühjahr 1906 bis Herbst 1907). Doch was verband den Einzelgänger Nolde nun mit den Mitgliedern der »Brücke«? Es war die Subjektivität, welche ein unverfälschtes und unmittelbares Schaffen implizieren sollte. Da alle Künstler Autodidakten waren, bewegten sie sich außerhalb jeglicher akademischer Norm und etablierter künstlerischer Tradition. Noldes Ziel war es, eine emotional geladene Darstellung, jenseits aller akademischer Konvention, zu schaffen. Natürlich stellt auch die entstehende Freikörperkultur einen zentralen Komplex der »Brücke«-Künstler dar. Eine wunderbar malerische Ausstellung, umschlossen von Farbströmen, getragen von Emotionen und Gefühlen. Sehr empfehlenswert!

Der Beitrag ist erschienen auf LEIPZIGS NEUE Seiten im April 2017