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Vor 55 Jahren verstorben:
Karl Jakobi

Von Kurt Schneider

Geboren am 31. August 1904 in Straßburg/Elsass und seit 1926 Mitglied der KPD, wird Karl Jakobi am 2 1. August 194 1 vom faschistischen Volksgerichtshof zu lebenslanger Haft verurteilt. Zunächst im Zuchthaus Brandenburg und danach ab Dezember 1943 im KZ Sachsenhausen inhaftiert, wird er im Frühjahr 1945 wie Tausende auf den Todesmarsch der KZ-Häftlinge getrieben. Unter dramatischen Umständen erfolgt seine Befreiung im letzten Augenblick.

Das Leben von Karl Jakobi als Kommunist ist bis zu seiner Verurteilung durch seine Tätigkeit als hauptamtlicher Parteifunktionär und als aktiver Antifaschist gekennzeichnet. Er ist längere Zeit in Karlsruhe Agitpropsekretär der KPD, unterbrochen durch den Besuch der Leninschule der Kommunistischen Internationale in Moskau. Danach wird er von Februar 1932 bis März 1933 Redakteur der »Arbeiter-Zeitung« in Mannheim. Am 2. April 1933 wird er verhaftet und in das KZ Kislau eingeliefert, mit anschließender Untersuchungshaft in Mannheim.

Nach seiner Freilassung ist Jakobi als Leiter der illegalen KPD-Bezirksleitung Hessen/Frankfurt im antifaschistischen Widerstand aktiv. Ende 1934 emigriert er über die Schweiz nach Frankreich und von dort aus nach Spanien, wo er im Bürgerkrieg dem »Hans-Beimler-Bataillon« als Leutnant angehört. Später in Frankreich interniert, wird er von der Vichy-Regierung an die faschistische deutsche Justiz ausgeliefert und von dieser verurteilt.

Nach der Befreiung vom Faschismus hat Jakobi vor allem als Redakteur bzw. Chefredakteur verschiedener Zeitungen wesentlichen Anteil an dem antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau und an der revolutionär-demokratischen Entwicklung in der sowjetischen Besatzungszone. Nach der Gründung der DDR ist er von 1951 bis 1953 als Hochschullehrer am Institut für Publizistik der Universität Leipzig und anschließend als ADN-Korrespondent in Belgrad tätig. Ab 1961 arbeitet er als Redakteur der Zeitschrift »Dokumentation der Zeit«.

Am 3. April 1974 verstirbt Karl Jakobi.

Der Beitrag ist erschienen in LINKS! im April 2019.
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